Die Bürgermeisterwahl in Biebergemünd ist beendet. Ich gratuliere Manfred Weber zu seinem Erfolg. Er hat mit seiner Bodenständigkeit und seiner Bürgernähe gepunktet, was absolut legitim ist. Ich gönne ihm den knappen Wahlsieg und wünsche ihm für die kommende Amtsperiode vor allem Kraft und viel Erfolg bei der Erledigung der anstehenden, zum Teil sehr schwierigen Themen.
Ich danke den fast 1700 Wählerinnen und Wählern, die mir ihre Stimme gegeben haben, ganz herzlich für das Vertrauen in meine Person. Ich habe in den vergangenen Wochen und Monaten sehr viele positive Rückmeldungen bekommen, was mich sehr gefreut hat. Ganz besonders danke ich den Wirtheimern, die mich wirklich hervorragend unterstützt haben. Dies gilt aber auch für die Kasseler, die mir 200 Stimmen mehr gegeben haben als im ersten Wahlgang.
Bei einer Stichwahl ist das alleinige Ziel, mindestens eine Stimme mehr zu bekommen als der Gegenkandidat. Dieses Ziel habe ich um 128 Stimmen verpasst. Man kann auch sagen, dass 65 Wählerinnen und Wähler zu viel aus dem Lager Michael Kunkel ins Lager Manfred Weber gewechselt sind. Insofern habe ich mein Ziel verfehlt und in dieser Konsequenz kein gutes Wahlergebnis erzielt. Lediglich die Tatsache, dass die 48,2% ohne offene Unterstützung der beiden anderen Fraktionen zustande gekommen sind, ist bemerkenswert und macht das Ergebnis respektabel.
Die Gründe für mein Scheitern sind ebenfalls schnell und einfach zu beschreiben: Da an meinen fachlichen Qualifikationen bisher keine Zweifel geäußert wurden, bleibt als Grund nur die Tatsache, dass ich als Kandidat in Biebergemünd für die Wählerinnen und Wähler nicht mehrheitsfähig gewesen bin.
Zu meinem Gemütszustand nach dem Wahlabend kann ich sagen, dass ich mit mir persönlich und dem Wahlkampf, den ich geführt habe, vollständig im Reinen bin. Zu einer demokratischen Wahl gehört, dass es am Ende Unterlegene geben muss. Es ist eine leider nicht zu leugnende Erkenntnis, dass ein sozialdemokratischer Kandidat keine Chancen hat, wenn er nicht wenigstens im zweiten Wahlgang von weiteren Fraktionen unterstützt wird. Trotz des aus meiner Sicht in den letzten Jahren stets kooperativen und sachorientierten Verhaltens den anderen Fraktionen gegenüber, ist es mir nicht gelungen, deren Unterstützung zu gewinnen. Ich konnte mich als Kandidat wohl auch nicht gegen die offenkundigen wahltaktischen Manöver zur bevorstehenden Kommunalwahl behaupten.
Mein Mandat als Gemeindevertreter werde ich bis zur nächsten Kommunalwahl selbstverständlich erfüllen. Danach werde ich mein politisches Engagement zurückfahren. Im Parlament sollte Platz sein für die, die Manfred Weber gewählt haben. Ich erwarte, dass sich unter seinen 1800 Wählerinnen und Wählern genug finden werden, die in der nächsten Legislaturperiode seine Arbeit im Parlament stützen.
Demzufolge habe ich zwar eine Wahl verloren, aber dafür auch künftig viel Zeit gewonnen. Dieses Geschenk werde ich nutzen, um mich verstärkt um die zu kümmern, die ich in der Zeit meines politischen Engagements vernachlässigt habe. Dies sind in erster Linie meine Frau und meine Familie und natürlich Fleck, unser Hund, der sich jetzt wieder auf mehr Spaziergänge mit mir freuen darf. Ich werde mich wieder verstärkt meinen Hobbys widmen und mein Versprechen, mich dem Chorgesang zuzuwenden, einlösen.
Namentlich erwähnen will ich noch Anne Salmon, Christiane Schum, Christian Daus, Florian Pfeifer, und Wolfgang Desch, die mich auch ohne parteilichen Hintergrund in hervorragender Weise im Wahlkampf unterstützt haben. Danke auch an den Teil meiner Parteikolleginnen und -kollegen, die mich mit großem Einsatz und Engagement begleitet haben. Ich nenne hier bewusst keine Namen, die Betroffenen wissen, wen ich meine! Schade, dass Euer Kreis nicht größer war.
Mein ganz besonderer Dank gilt meiner Frau Brigitte, die in den letzten Wochen unglaublich viel für mich geleistet, mir in sehr vielen Situationen den Rücken freigehalten und unermüdlich für mich geworben hat.
Thomas Jackel