Liebe Biebergemünder,

der erste Wahlgang  ist vorbei.  Sie haben mir so viele Stimmen gegeben, dass ich jetzt mit dem  Amtsinhaber in die  Stichwahl gehen kann. Dafür bedanke ich mich bei Ihnen sehr  herzlich.

Hier  die Zahlen des vorläufigen amtlichen Endergebnisses:

Manfred Weber:                                            44,3 % = 1.676 Stimmen

Thomas Jackel:                                              31,7 % = 1.200 Stimmen

Michael Kunkel:                                             24,0 % =    907 Stimmen

Ich finde, der Wahlkampf ist bisher fair verlaufen. Dass die Fraktionen im Parlament mit der Arbeit des Bürgermeisters und der Art und Weise, wie er sein Amt ausführt, nicht einverstanden sind, ist kein Wahlkampfmanöver. Die Kritik wird seit Jahren in vielen internen Gesprächen und auch durch die  Wortbeiträge in der Gemeindevertretung immer wieder zum Ausdruck gebracht. Diese Kritik im Bürgermeisterwahlkampf  zu wiederholen, halte ich für legitim und notwendig.

Nicht nachvollziehen kann ich daher manche Leserbriefreaktionen auf die Veröffentlichungen der SPD und CDU.  In den offenen Leserbriefen war von „Schämen“ die Rede und sogar von „Hetze“ gegen den Amtsinhaber. Tenor: „Das macht man nicht, das gehört sich nicht!“ Ich sehe ein, das mag für einige Bürgerinnen und Bürger, die sich nicht für das tägliche Politikgeschehen interessieren, so aussehen. Menschen, die die Parlamentsarbeit mit Interesse verfolgen, kennen unsere Argumente seit langem und sind deshalb auch nicht „unangenehm überrascht worden“.

Was ich jedoch ganz klar vermisse, sind gezielte und substantielle Reaktionen auf die von uns vorgetragenen Kritikpunkte. Mit sachlichen Gegenargumenten könnte man sich auseinandersetzen. Lägen wir falsch, hätten wir kein Problem damit, uns für ungerechtfertigte Kritik auch öffentlich zu entschuldigen. Aber in dieser Hinsicht kommt rein gar nichts!

Ich möchte hier auch nochmals klar stellen, dass wir nicht den Menschen Manfred Weber kritisieren, sondern die Art, in der er das Amt des Bürgermeisters ausführt.

Sei es, wie es ist: Wir, die SPD und ich, haben  unsere Strategie bewusst an meinen Stärken, meiner Berufserfahrung und meinen  Fähigkeiten ausgerichtet. Und davon werden wir auch in den beiden Wochen bis zur Stichwahl nicht abweichen.

Als der Wahlkampfflyer von Manfred Weber kam, sahen wir uns gezwungen, die Gegebenheiten in der Öffentlichkeit  richtigzustellen. Alle Veröffentlichungen, nicht nur die der SPD, sind  inhaltlich bis heute unwidersprochen geblieben.

Die FWG, ebenfalls in den letzten Jahren eine heftige Kritikerin des Bürgermeisters, hat sich dazu entschieden, im Wahlkampf neutral zu bleiben. Sie hält diese Linie konsequent durch und das akzeptiere ich. Unabhängig davon weiß ich, dass viele FWG-Kollegen der Gemeindevertretung und viele Wählerinnen und Wähler der FWG mich unterstützt und mir ihre Stimme gegeben haben. Dafür bedanke ich mich sehr herzlich.

Meine Aufgabe der beiden kommenden Wochen sehe ich darin, so viele Stimmen als möglich hinzuzugewinnen. Für einen Wahlerfolg muss ich  bekanntlich die 50% Hürde überschreiten. Das bedeutet, knapp 500 Stimmen zum Ergebnis von Manfred Weber aufzuholen.

Das ist nicht einfach. Es kann mir nur dann gelingen, wenn ich die Stimmen der Wählerinnen und Wählern aus allen politischen Lagern bekomme, die einen Wechsel an der Rathausspitze wollen. Darauf setze ich.

Als Bürgermeisterkandidat und Demokrat werde ich auch eine Entscheidung der Wählerinnen und Wähler gegen mich mit aller Fairness akzeptieren. Allerdings erwarte ich für die kommende Kommunalwahl im Frühjahr 2016, dass die Unterstützer von Manfred Weber auch bereit sind, die politische Verantwortung in Gemeindeparlament und Gemeindevorstand zu übernehmen.

Ich möchte gerne Ihr Bürgermeister in Biebergemünd werden und bitte Sie darum, mich dabei zu unterstützen. Gehen Sie bitte am 11. Oktober zur Stichwahl und geben Sie mir bitte Ihre Stimme. Herzlichen Dank.

Ihr Thomas Jackel